Termin vereinbaren

Schlachtblatt | Juli 01, 2025

„Ich lass los, lass jetzt los…“ – Was Loslassen mit Selbstfürsorge und guter Führung zu tun hat

„Ich lass los  lass jetzt los…“ – Was Loslassen mit Selbstfürsorge und guter Führung zu tun hat

Intro

 

Heute starte ich (#marameint) selbst dieses SchlachtBlatt, weil ich mich mit dem Thema auskenne – indem Sinne, als dass ich es wirklich nicht gut beherrsche: Loslassen.

Gedanken zum Beispiel. Da grübel ich dann umher, wälze Argumente, Eindrücke und Perspektiven hin und her, walze mein Bauchgefühl aus, um dann festzustellen: Liegt ja auch eigentlich gar nicht in meiner Hand.

Aber auch Klamotten kann ich nicht gut hergeben: „Das trägt man bald wieder“, versuche ich dann, mich selbst zu überzeugen. Weil ich damit genau einmal recht hatte, hüten jetzt Teile meinen Schrank, welche absolut fragwürdig sind und auch zukünftige Stile einen Bogen drum machen würden.

Und dann schickte Julia diese Nachricht in unsere WhatsApp-Gruppe:

 

Tja, und dann war der neue Themenmonat geboren, in welchem wir die Fragen klären: Warum ist es eigentlich so schwer loszulassen? Und was hat das am Ende doch mit Selbstfürsorge und guter Führung zu tun?

Willkommen im Themenmonat Juli mit der Aufforderung: Lass los!

 

Input

 

Warum müssen wir uns eigentlich mit dem Thema beschäftigen? Oder kurz: Warum Loslassen?

Dauerhafter Druck entsteht oft nicht nur durch das, was passiert, sondern durch das, was wir festhalten. Das ist ungefähr so, als wenn du mit vier Einkaufstüten in den Händen und einer Packung Toilettenpapier unter dem Arm geklemmt im Parkhaus auf falscher Ebene dein Auto suchst. Du wirst immer wütender, deine Muskeln brennen und deine Arme werden lang und länger. Wo zum Teufel ist der Wagen? Hättest du dich an die echt kurze Einkaufsliste gehalten oder dir die Zeit genommen, einen Einkaufswagen zu nehmen, hättest du kein Problem. Loslassen in diesem Sinne bedeutet also, die Energie genau dorthin zu verteilen, wo sie wirklich wirkt und es bedeutet auch, sich selbst zu hinterfragen, warum man überhaupt erst so viel aufgeladen hat. Trägst du allerdings weiterhin deinen Einkauf mit letzter Kraft genauso weiter, bis du endlich das Auto findest, vergeudest du unnötig Energie. Zum Glück hast du den Autoschlüssel schon zwischen den Zähnen, musst du den wenigstens nicht noch aus der Tasche fummeln. Ärgerlich nur, dass die Hände krampfhaft an den Tüten klammern und du ja letztlich doch alles abstellen musst, um den Schlüssel zu drücken. Ergo: Wer loslässt wird handlungsfähiger. In diesem Sinne: Leg einfach alles aus der Hand, hol erst dein Auto und pack die Sachen dann ordentlich rein.

 

 

Das Thema Loslassen ist für viele mit dem Gedanken des Scheiterns oder Aufgebens verbunden und daher so schwer. Damit steht es im Gegensatz zu Werten wie Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, die in unserer Leistungsgesellschaft besonders viel zählen. Wer loslässt, versagt. Hier räumen wir mit dem Mythos auf:

 

Auch die vermeintlichen Meinungen anderer nicht an einen heranzulassen ist eine Form des Loslassens, aber natürlich deutlich schwerer, als sich von Dingen oder Aufgaben zu lösen. Aus Angst vor einem Beziehungsabbruch investieren wir viel darin, anderen zu gefallen, es allen recht zu machen und gehen dabei über unsere Grenzen. Gerade für Führungskräfte ist das ein heißes Thema, welches wir in diesem (VERLINKEN) Themenmonat „Will to Please bei Führungskräften“ bereits besprochen haben.

Warum ist es so schwer, loszulassen? Egal ob Rollen, Dinge oder sogar Beziehungen – wir sind Jäger und Sammler. Sobald Dinge in unserem „Besitz“ sind, messen wir ihnen einen höheren Wert bei, selbst wenn sie objektiv betrachtet, weniger wert sind. Das besagt der Endownment-Effekt:

Der Nobelpreisträger Kahneman und seine Kollegen Knetsch & Thaler (1990) konnten diesen Effekt in einem Experiment verdeutlichen.

Nach einer Vorlesung bekam jede zweite Personen eine Tasse geschenkt, andere nichts.

Diejenigen, die die Tasse hatten, wollten im Schnitt doppelt so viel Geld dafür haben wie jene ausgegeben hätten, die keine bekommen hatten.

Das bedeutet, wenn wir etwas besitzen oder die Verantwortung für etwas bereits übernommen haben, sind wir emotional gebunden und das verzerrt den objektiven Wert.

Für den Arbeitsalltag bedeutet das:

Die Brücke zum Thema „Loslassen“ kannst du an dieser Stelle sicherlich selbst schlagen. Frage dich doch selbst beim nächsten sich schwer anfühlenden Thema: Wie viel wert hat das tatsächlich und könnte ich es nicht einfach auch mal ziehen lassen? Für mehr helfen dir unsere Beiträge diesen Monat…

 

Inside

 

Wir klären, was Loslassen für Führungskräfte konkret bedeutet. Denn Loslassen hat auch etwas mit Klarheit und Haltung zu tun. Es geht darum, klar zu bleiben, Verantwortung zu übernehmen und da wirksam zu sein, wo es zählt.

Genau das lehrt der Stoizismus:

„Konzentriere dich auf das, was in deiner Macht liegt – und lasse los, was du nicht kontrollieren kannst.“

Für Führungskräfte haben wir daher fünf Tipps für den Alltag aus dieser Denktradition.

 

Wenn es um das Thema „Loslassen“ geht, darf natürlich eine nicht fehlen: Mel Robbins und ihre „Let-Them-Theorie“. Julia hat das Buch gelesen. Ob sie es euch empfehlen kann? Die Auflösung gibt es in einem Beitrag.

Abgeschlossen wird der Themenmonat mit dem Circle of Influence zum #methodenmittwoch. Unsere Übersetzung wird dir helfen, genauer herauszufiltern, wo es sich lohnt, die Dinge in der Hand zu behalten und wo du getrost loslassen kannst.

 

Outro

 

Wie so oft entlassen wir dich auch aus diesem SchlachtBlatt nicht, ohne die Frage, was das Thema eigentlich mit dir macht? Also:

Das könnte Sie auch interessieren

Kontakt

Tel. +49 176 32641387info@schlachtplan.de